Zeit: | 23. April 2024 |
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Die Tagung Kostüm(ierung) und Rolle hat zum Ziel, soziale Identitäten
mit Fokus auf strategisch-simulierte Geschlechtsdarstellungen und sozioökonomisch-hierarchischen Rollentausch durch spezifische
Kostümierungen, von der Metamorphose bis hin zum Crossrdressing,
zu diskutieren. Durch die Beiträge und Gespräche soll im Rahmen der
Tagung herausgearbeitet werden, wodurch sich Rollenkonzepte definieren und wodurch sie auch einen Rollentausch ermöglichen, der bis hin
zum Identitätswechsel reichen kann. Des Weiteren sollen im Rahmen
der Tagung die Überschneidungen und Differenzen zwischen dem
Kostüm- und dem Kostümierungsbegriff im Zentrum stehen. Das
Kostüm wird dabei als anthropologisches Zeichen verstanden, das eine
sozial kodierte Identität behauptet; die Kostümierung hingegen ist erst
dann als solche zu bezeichnen, wenn sie eine bereits bestehende Identität verschleiert und eine andere vortäuscht.
Das literatur- und kulturgeschichtliche Motiv des Rollentauschs, sowohl auf die soziale Ausformung von Geschlecht als auch von Hierarchien bezogen, ist heute ein ganz aktueller Bestandteil der Gegenwartskultur. Gerade durch die modernen Technologien eröffnen sich uns neue
Möglichkeiten für virtuelle Identitäten, beispielsweise in Form von
Avataren in Computerspielen und Filtern auf den sozialen Netzwerken.
Im Gegensatz zu den traditionellen Zeichenmodellen des Kostüms bieten Avatare einen neuen konstruktivistischen Zugang zur Kostümierung
und der damit verbundenen Identitätsgenerierung.